Studienpräsentation: So wohnt Vorarlberg 2016 

  • Zwei Drittel der Befragten besitzen Wohneigentum.
  • Wohnkosten in Vorarlberg sind deutlich höher als im Österreich-Schnitt.
  • Vorarlbergerinnen und Vorarlberger setzen auf Kreditfinanzierung.
  • Fixzinskredite bieten langfristig Planungssicherheit.

Eigen Heim, Glück allein: Nirgendwo sonst in Österreich gibt es so viele Eigenheim-Besitzer wie in Vorarlberg. Etwa zwei Drittel (67 %) aller Vorarlbergerinnen und Vorarlberger wohnen in den eigenen vier Wänden. Im Österreich-Schnitt kann das nur rund die Hälfte (56 %) von sich behaupten. Auf Platz eins der beliebtesten Wohnformen liegt natürlich auch hier das eigene Haus (41 %). In Vorarlberg, wo Baugrund rar und teuer ist, haben dennoch Eigentumswohnungen in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit zugelegt (+7 %): So leben heute 26 % in dieser Wohnform – deutlich mehr als im österreichischen Durchschnitt (14 %).

Kostspielig ist Wohnen im Ländle aber nicht nur im Eigenheim. Durchschnittlich gibt man 625 Euro pro Monat aus – das sind 14 % mehr als die durchschnittlichen Wohnkosten in Österreich (550 Euro pro Monat). Dank des höheren Einkommensniveaus beträgt der Anteil der Wohnkosten am Haushaltsnettoeinkommen mit 30 % dennoch nur um 2 % mehr als im gesamten Bundesgebiet. Auch liegt die durchschnittliche Wohnfläche in Vorarlberg mit 114 m² ziemlich genau im Österreich-Schnitt (116 m²).

Hoch zufrieden mit Wohnsituation

In Vorarlberg ist man ganz – oder gar nicht – mit seiner Wohnsituation zufrieden: Im Vergleich zu 2010 hat die Zahl der sehr Zufriedenen um 11 %-Punkte zugenommen, die der eher Zufriedenen aber um 24 %-Punkte abgenommen. Insgesamt geben aktuell 78 % der Befragten an sehr oder eher zufrieden mit der Wohnsituation zu sein. Gelobt wird dabei deutlich mehr als im österreichischen Durchschnitt die Wohnqualität (29 %). Man schätzt aber auch die gute Lage. Gewohnt wird meistens gemeinsam mit der Familie (39 %). Rund ein Drittel lebt mit Partnerin oder Partner unter einem Dach. Nur 17 % leben alleine (Österreich: 32 %).

Knapp ein Viertel plant Umzug

Der Wunsch nach Veränderung der Wohnsituation hat gegenüber der letzten Befragung 2010 deutlich abgenommen (-11 %). Rund ein Viertel (24 %) plant einen Umzug in den nächsten fünf Jahren und schätzt mit rund 336.000 Euro für die Anschaffung in die Tasche greifen zu müssen. Dieser Wert liegt rund 70 % über dem österreichischen Schnitt (198.000 Euro). 34 % der Umzugswilligen streben eine Eigentumswohnung an, 29 % ein Eigenheim. Für immerhin 15 % kommt auch eine Mietwohnung in Frage (Österreich: 12 %). „Die Vorarlberger Bevölkerung scheint einen grundlegenden Wandel in ihren Wohnbedürfnissen durchzumachen“, stellt Josef Schmidinger, Generaldirektor der Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG, fest: „Für Paare bieten Wohnungen eine größere Flexibilität, sind im Eigentum trotzdem werterhaltend und können leichter wieder veräußert werden, wenn sich in der privaten Situation etwas ändert. So können die Menschen ihre Wohnsituation individuell gestalten und damit ihren jeweiligen Lebensumständen Rechnung tragen.“

Vorarlberger finanzieren häufiger über Kredit

Um den Wohntraum zu finanzieren, können 35 % der Befragten auf eigene Ersparnisse zurückgreifen. Weiteren 7 % greift die Familie finanziell unter die Arme. Selten reichen allerdings die Eigenmittel alleine aus. So beabsichtigen 43 % der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger eine Fremdfinanzierung in Anspruch nehmen (Österreich: 36 %). Das Bauspardarlehen ist dabei mit 57 % die beliebteste Form, um die Anschaffungskosten für Wohneigentum zu decken. 53 % interessieren sich für einen Wohnkredit (Mehrfachnennungen möglich). „Das niedrige Zinsniveau bietet wie selten zuvor Chancen zum Erwerb von kreditfinanziertem Wohneigentum. Gleichzeitig ist bei langen Laufzeiten die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Zinsen im Laufe der Jahre steigen. Damit aber auch in einem solchen Fall die Kreditraten kalkulierbar bleiben und man weiter ruhig schlafen kann, setzen wir stark auf Fixzinsfinanzierungen“, unterstreicht Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen.

Wunsch nach Sicherheit und Individualität

Befragt nach den Anforderungen, die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger beim Thema Wohnen an ihre Bank haben, geben 86 % günstige Konditionen an. Daneben stehen aber auch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis (84 %), Sicherheit (83 %) sowie der Wunsch nach maßgeschneiderten Finanzierungsangeboten (83 %) hoch im Kurs. Vier Fünftel der Befragten wünscht sich Kulanz bei Rückzahlungsschwierigkeiten und Flexibilität bei der Finanzierung. 64 % informieren sich vor Abschluss eines Kreditvertrages auf Online-Plattformen. Sie können mit dem Wohnkreditrechner von Erste Bank und Sparkassen (www.sparkasse.at/wohnkreditrechner) komfortabel berechnen, ob und welche Finanzierung sie sich leisten können, wie groß der Finanzierungsbedarf ist und mit welchen Nebenkosten zu rechnen ist oder welche Förderungen beantragt werden können.

„Wohneigentum leistet einen wesentlich Beitrag zur Altersvorsorge. Ist der Kredit einmal abbezahlt, fallen lediglich die monatlichen Betriebskosten an. Gemeinsam mit den erfahrenen Immobilien-Profis von s REAL bieten die Vorarlberger Sparkassen sämtliche Leistungen aus einer Hand. Unsere Kundinnen und Kunden sparen mit der umfassenden Projektbegleitung Zeit und sind mit maßgeschneiderten Finanzierungslösungen langfristig optimal abgesichert“, ergänzt Böhler. Als führende Wohnbaubanken finanzierten die Vorarlberger Sparkassen allein im vergangenen Jahr 2.200 private Wohnbauprojekte mit einem Volumen von 255,1 Millionen Euro.

Zum Studiendesign:

In einer in der Zeit von 17. März bis 07. April 2016 durchgeführten Online-Befragung wurde die Wohnsituation der österreichischen Bevölkerung zwischen 18 und 69 Jahren erhoben sowie deren Wünsche und Bedürfnisse zur Veränderung. Dabei wurden die Befragten aufgrund der demografischen Daten fünf Lebensphasen zugeordnet, um typisches Wohnverhalten zu charakterisieren: Studenten (18 – 29 Jahre), junge Erwachsene ohne Kinder (20 – 39 Jahre), etablierte Erwachsene ohne Kinder (40 – 59 Jahre), Familien (20 – 59 Jahre mit Kindern im eigenen Haushalt) und Senioren (60 – 69 Jahre). Insgesamt wurden 1.749 Personen befragt, in Vorarlberg waren es 150 Interviews. Es liegt damit eine fundierte Untersuchung der Wohnverhältnisse vor, die sich auf Aussagen individueller Personen stützt und die Mikrozensuserhebungen der Statistik Austria um diese persönliche Sicht ergänzt.