Ist alles nur ein paar Klicks entfernt, ist die Kauf-Versuchung groß. Vor allem Jugendliche verleitet der volle Warenkorb zum Kaufen. Wie leicht heute Schulden entstehen.
Was sind Schulden überhaupt?
Ganz einfach: Schulden sind Geld, das man von anderen Menschen oder der Bank geliehen hat. Schulden entstehen meist, wenn man mehr Geld ausgibt, als man hat.
Beispiele: Schuldet man der Bank Geld, muss man es samt Zinsen zurückzahlen. Zinsen sind das Entgelt, das die Bank dafür verrechnet, dass sie Geld zur Verfügung stellt. Bestellt man Schuhe online und zahlt den Betrag in Raten, entstehen Schulden beim Händler. Leiht sich ein Freund von uns 50 Euro, hat er bei uns Schulden.
Entstehen Schulden, entstehen auch immer 2 Rollen: Schuldner:in und Gläubiger:in. Eine Schuldner:in hat gegenüber ihrer Gläubiger:in eine Verbindlichkeit – sie schuldet ihr Geld und ist verpflichtet, es zurückzuzahlen. Die Gläubiger:in stellt das Geld zur Verfügung und hat daher eine offene Forderung gegenüber der Schuldner:in.
Schulden in Österreich
Die Teuerung durch Inflation, globale politische Entwicklungen und die Nachwirkungen der Corona-Krise bereiten vielen Menschen finanzielle Schwierigkeiten und Sorgen. In Österreich suchen deshalb vermehrt Menschen eine staatlich anerkannte Schuldnerberatung auf.
Auch immer mehr Jugendliche geben Geld aus, das sie in Wirklichkeit nicht haben. Grund dafür: Die nächsten Sneaker, das nächste Abo oder der vermeintlich bessere Handyvertrag sind nur wenige Klicks entfernt. Da geht das "Auf-Pump-Kaufen" schnell. Aber auch fürs Wohnen und fürs Auto wird im Verhältnis zum eigenen Einkommen oft zu viel ausgegeben.
Das macht der Geldbörse zu schaffen.
"Wir werden oft gefragt, was erste Anzeichen von kritischen Schulden sind und woran man das im Alltag erkennt. Problematisch wird es etwa dann, wenn ich zum Beispiel mein Girokonto überziehe und dann mit Kreditkarte kaufe, weil ich kein Bargeld mehr aus dem Automaten ziehen – oder neue Rechnungen nur mehr auf diese Art begleichen kann. Geld ansparen und rechtzeitig eine allgemeine Reserve für Unvorhersehbares anlegen – so kann man Schulden vorbeugen.”
"Wir werden oft gefragt, was erste Anzeichen von kritischen Schulden sind und woran man das im Alltag erkennt. Problematisch wird es etwa dann, wenn ich zum Beispiel mein Girokonto überziehe und dann mit Kreditkarte kaufe, weil ich kein Bargeld mehr aus dem Automaten ziehen – oder neue Rechnungen nur mehr auf diese Art begleichen kann. Geld ansparen und rechtzeitig eine allgemeine Reserve für Unvorhersehbares anlegen – so kann man Schulden vorbeugen.”
Verschuldet oder überschuldet?
Schulden machen, verschuldet oder überschuldet sein? Wo ist der Unterschied?
Von einer Verschuldung spricht man immer dann, wenn man zwar Schulden oder Verbindlichkeiten hat, diese Verbindlichkeiten aber noch durch die eigenen Einnahmen decken kann. Schulden müssen also nicht zwangsläufig zum Problem werden. Kredite oder Ratenkäufe sind nicht schlimm, solange man sie fristgerecht zurückzahlt und dabei immer einen Überblick über seine Finanzen behält.
Überschuldet ist man hingegen, wenn es einem nicht mehr möglich ist, das Geld aus eigener Kraft fristgerecht zurückzuzahlen. Der Privatkonkurs kann dann ein letzter Ausweg sein. Wird bei Gericht ein Privatkonkurs beantragt und kommt es zu einem Ergebnis, dann werden die Schulden teilweise oder zur Gänze erlassen.
Wann sind Schulden ein Problem?
Schwer überschuldet zu sein, kann einschneidende Folgen haben. Etwa, weil durch hohe Zinsen oder Mahngebühren noch weitaus mehr Geld zurückgezahlt werden muss, als ausgeliehen wurde – eine Negativspirale. Außerdem können Gläubiger:innen ihr Geld einklagen und Pfändungen durchsetzen, was am Ende zu einem Vielfachen an Kosten der ursprünglichen Schulden führen kann.
Schulden können auch zur gesundheitlichen Belastung werden. Oft schämen sich überschuldete Menschen und teilen die Sorge um ihre Situation nicht mit nahestehenden Angehörigen oder ihrem Umfeld. Das ist sehr belastend. Je länger man mit solchen Gefühlen lebt, desto größer kann der Druck werden. Das macht auf Dauer krank – Schlaflosigkeit, Stress, Angstzustände oder sogar Depressionen können die Folgen von Schulden sein. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Symptome besser werden, nachdem man die Schulden aktiv geregelt hat.
“Der Überziehungsrahmen beim Girokonto ist als finanzielle Reserve für die Überbrückung von kurzfristigen Engpässen gedacht. Zum Beispiel, bis das nächste Gehalt überwiesen ist. Plant man größere oder längerfristige Anschaffungen, dann ist ein Konsumkredit oder bei Wohnraumschaffung der Wohnkredit die jedenfalls günstigere und bessere Variante.”
“Der Überziehungsrahmen beim Girokonto ist als finanzielle Reserve für die Überbrückung von kurzfristigen Engpässen gedacht. Zum Beispiel, bis das nächste Gehalt überwiesen ist. Plant man größere oder längerfristige Anschaffungen, dann ist ein Konsumkredit oder bei Wohnraumschaffung der Wohnkredit die jedenfalls günstigere und bessere Variante.”
Die häufigsten Ursachen für Schulden
Warum man Schulden anhäuft, ist höchst individuell und hängt sowohl von der persönlichen Arbeitssituation als auch dem eigenen Lebensstil und dem Wissen um persönliche Finanzen ab.
Gute Schulden, schlechte Schulden
Schulden sind aber nicht gleich Schulden. Schulden zu haben, heißt nicht automatisch, pleite zu sein. Menschen verschulden sich auch, weil sie einen Kredit aufnehmen – und zum Beispiel ein Haus bauen, eine Ausbildung finanzieren oder in einen Betrieb investieren.
Klar: Man leiht sich Geld, weil man für sein Vorhaben nicht ausreichend zur Verfügung hat. Aber es gibt hier trotzdem einen großen Unterschied: Bei solchen Vorhaben ist geplant, langfristig Vermögen aufzubauen. Wer hingegen einen Kredit aufnimmt, um sich Konsumgüter wie Kleidung zu kaufen oder Party zu machen, handelt kurzsichtig und nicht nachhaltig.
Sneakers, Abos oder Urlaube haben keinen langfristigen Wert und werden abgenutzt. Damit zählt der schnelle Kauf von Konsum- und Verbrauchsgütern zu “schlechten” Schulden – man baut kein Vermögen mit ihnen auf.
Rechnungen nicht bezahlt? Das sind die Konsequenzen
Lässt man seine Rechnungen liegen, kann es sehr unangenehm und teuer werden. Im schlimmsten Fall werden einem die Eintreibungskosten für alle ausstehenden Schulden berechnet.
Mahnung/Zahlungserinnerung, manchmal mit Mahnspesen
Weitere Mahnungen mit höheren Mahnspesen und Verzugszinsen
Terminverlust: Letzte Aufforderung der Gläubiger:in, alle offenen Verbindlichkeiten sofort zu bezahlen
Inkassobüros werden aktiv – per Brief oder persönlich
Gläubiger:in schaltet Rechtsanwält:in ein – es kann zu einer Mahnklage kommen
Das Gericht kann eine Pfändung des Gehalts oder des Eigentums anordnen: Unterschiedliche Exekutionen können folgen. Exekution bedeutet in diesem Zusammenhang die Durchsetzung von Rechten in Bezug auf die Eintreibung von Schulden.
Rechnungen nicht bezahlt? Das sind die Konsequenzen
Lässt man seine Rechnungen liegen, kann es sehr unangenehm und teuer werden. Im schlimmsten Fall werden einem die Eintreibungskosten für alle ausstehenden Schulden berechnet.
Mahnung/Zahlungserinnerung, manchmal mit Mahnspesen
Weitere Mahnungen mit höheren Mahnspesen und Verzugszinsen
Terminverlust: Letzte Aufforderung der Gläubiger:in, alle offenen Verbindlichkeiten sofort zu bezahlen
Inkassobüros werden aktiv – per Brief oder persönlich
Gläubiger:in schaltet Rechtsanwält:in ein – es kann zu einer Mahnklage kommen
Das Gericht kann eine Pfändung des Gehalts oder des Eigentums anordnen: Unterschiedliche Exekutionen können folgen. Exekution bedeutet in diesem Zusammenhang die Durchsetzung von Rechten in Bezug auf die Eintreibung von Schulden.
9 Tipps, um Schulden zu vermeiden
Wer nicht vorsorgt, hat das Nachsehen. Während der Arbeitsplatzverlust oder eine Einkommensverschlechterung erst einmal ein Schock sind, können wir die Auswirkungen plötzlich eintretender, negativer Ereignisse auf unsere Geldbörse mit einer guten Vorsorge abmildern. Gerade für solche unvorhersehbaren Ereignisse ist ein finanzieller Polster von mindestens 3 Monatsgehältern, besser 6, der oft rettende Anker.
Der Notgroschen kann in Notlagen helfen, den Lebensstandard einigermaßen stabil zu halten. Neugierig aufs Sparen geworden? Hier geht’s zum Beitrag "Erste Schritte zur finanziellen Gesundheit”.
In Österreich haben knapp 37 % der Menschen eine finanzielle Rücklage, mit der sie maximal ein Monat auskommen könnten. Für 3 Monate sind 21 % gerüstet. Für ein halbes Jahr haben ganze 31,4 % der Menschen in Österreich Erspartes zur Seite gelegt. Der erste Schritt beim Sparen ist jedenfalls, sich über die 50/30/20-Methode zu informieren.
- Haushaltsbudget machen. Die Faustregel lautet: weniger ausgeben, als man einnimmt. Oder aber: mehr einnehmen, als man ausgibt. So oder so: Hat man seine Ausgaben und Einnahmen ständig im Blick, kann man rechtzeitig einlenken, seine Kosten reduzieren und so neue Schulden vermeiden. Hier Haushaltsbudget errechnen
- Im “Plus” bleiben. Beim Überziehen des Girokontos fallen sehr hohe Zinsen an. Wir erinnern uns: Zinsen entstehen überall dort, wo man sich Geld von der Bank leiht. Wer sein Girokonto überzieht, zahlt drauf. "Schuldengeschichten” beginnen oft mit diesem Schritt ins Minus.
- Bargeld verwenden. Mit Bargeld kann man einen guten Überblick darüber bewahren, was man ausgibt. Man kann nicht mehr Geld ausgeben, als man eingesteckt hat.
- Aufs Konto achten. Andererseits gilt auch: Wer lieber mit Karte zahlt, kann seine Ausgänge und somit Ausgaben sehr genau auf dem Konto mitverfolgen. Durch die einzelnen Buchungen erkennt man gut, was wann wo ausgegeben wurde. Um nicht zu viel auszugeben, kann man seiner Karte ein Limit setzen.
- In die Post schauen und Rechnungen bezahlen. Regelmäßig die Post öffnen und keine Briefe wegwerfen. Besser: einen Überblick über seine Rechnungen samt Zahlungsziel machen.
- Verträge lesen, den Preis kennen. Bevor man etwas kauft – egal, ob einen Kredit bei der Bank oder Schuhe auf Raten – sollte man genau prüfen, ob man die Zinsen (oder Raten) zu den Vertragsbedingungen auch zurückzahlen kann. Und wissen, wie hoch etwaige Mahngebühren sind. Verträge und Allgemeine Geschäftsbedingungen daher immer sorgfältig durchlesen.
- Abos regelmäßig prüfen. Regelmäßig sollte man Mitgliedschaften, Abos und Apps überprüfen. Wer ehrlich hinterfragt, ob man sie noch braucht, findet oft wahres Sparpotenzial!
- Fristen im Augen behalten. Es ist wirklich wichtig. Rechnungen immer fristgerecht zu bezahlen.
- Schuldenspirale vermeiden. Kein neues Geld aufnehmen, um alte Schulden zu begleichen. Die Bankberatung oder die staatlich anerkannte Schuldnerberatung unterstützten hier kostenlos und vertrauenswürdig.
Wege aus der Schuldenfalle
Reden, reden, reden und jedenfalls Unterstützung suchen. Steckt man in der finanziellen Notlage, hilft nur, so schnell wie möglich etwas zu unternehmen – auch, wenn man sich dafür wahrscheinlich überwinden muss. Man muss Scham und Angst ablegen, mit Vertrauenspersonen über die Situation reden oder sich an eine staatlich anerkannte Schuldnerberatung wenden, die es in jedem Bundesland kostenlos gibt. Mit der staatlich anerkannten Schuldnerberatung werden die Prioritäten geordnet und die notwendigen Schritte geplant, um wieder ein schuldenfreies Leben führen zu können. In diesen Zeiten helfen Menschen, die einem zur Seite stehen.
“Habe ich bereits Schulden angehäuft, sollte ich mich an die Stelle wenden, der ich das Geld schulde – um eine neue Vereinbarung zu treffen. Am besten schon vorbeugend. Bin ich hingegen bereits überschuldet, dann sollte ich mich an eine staatlich anerkannte Schuldnerberatung wenden.”
“Habe ich bereits Schulden angehäuft, sollte ich mich an die Stelle wenden, der ich das Geld schulde – um eine neue Vereinbarung zu treffen. Am besten schon vorbeugend. Bin ich hingegen bereits überschuldet, dann sollte ich mich an eine staatlich anerkannte Schuldnerberatung wenden.”
Fazit
Man kann sehr leicht in die Schuldenfalle tappen – und Schulden sind, wenn man nicht achtgibt, oft nur schwer wieder abzubauen. In vielen Fällen haben sie langwierige und einschneidende wirtschaftliche wie gesundheitliche Konsequenzen. Schulden lassen sich vermeiden, indem man die eigenen Einnahmen und Ausgaben ständig im Blick behält.
Ein Haushalts-Budgetrechner oder eine Aufstellung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben in einem Haushaltsbuch sind ideal, um auch keine Zahlungsforderungen oder offenen Rechnungen zu übersehen. So kann man rechtzeitig erkennen, wenn die eigenen Ausgaben überhandnehmen – und etwas dagegen tun.
Die Zweite Sparkasse unterstützt
Die Zweite Sparkasse unterstützt Kund:innen mit Geld-Schwierigkeiten. Sie begleitet sie aus ihrer Schuldensituation heraus und ermöglicht ihnen einen dauerhaften Wiedereinstieg in geordnete wirtschaftliche Verhältnisse.
Die Zweite Sparkasse unterstützt
Die Zweite Sparkasse unterstützt Kund:innen mit Geld-Schwierigkeiten. Sie begleitet sie aus ihrer Schuldensituation heraus und ermöglicht ihnen einen dauerhaften Wiedereinstieg in geordnete wirtschaftliche Verhältnisse.
Häufigste Fragen zum Thema Schulden
Der zweithäufigste Grund, Schulden aufzubauen, ist unser Konsumverhalten. Kein Wunder: Alles ist nur wenige Klicks entfernt. Die Verlockung der Angebote lauert praktisch überall. Markensachen, Schmuck, Handyverträge oder Streamingdienste – all die vermeintlich oft kleinen Beträge können sich ganz schön summieren. Dabei lauern oft versteckte Schulden-Fallen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind.
Mit BNPL (Kurz für “buy now, pay later” – “jetzt kaufen, später zahlen”) scheint Shoppen im ersten Moment vermeintlich kein Problem. Unter #Klarnaschulden gilt es heute sogar als cool, Online-Shopping-Schulden zu machen. Doch nach und nach trudeln dann bei den Käufer:innen Raten-Forderungen der Zahlungsdienstleister ein. Oft sogar samt hoher Zinsen, die man zu Beginn nicht eingerechnet hat. Dabei verliert man leicht den Überblick über seine Verbindlichkeiten. Hinzu kommt: Sind die Ratenfinanzierungen nicht kostenlos, sollte bei “buy now, pay later”-Zahlungsoptionen jedenfalls die Gesamtsumme der Ausgabe inklusive der Zinsen im Auge behalten werden – und nicht die vergleichsweise niedrigen monatlichen Raten.
Ja. In-App-Käufe, Spiele oder Abos sind vor allem für Jugendliche heute ganz normal. Bei all den Abos für Spiele und Apps: unbedingt auf das Kleingedruckte in Verträgen achten – insbesondere auf Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen. Ist man bereit, diese wirklich einzuhalten? Aber auch sogenannte Gratis-Handys mit teuren Verträgen gehören zu den Schuldenfallen. Wer in seinem Urlaub wie gewohnt von zuhause online weitersurfen möchte, sollte vorher die Roaming-Gebühren des Reiseziels prüfen.
Weiterführende Infos
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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung und nicht um eine Anlageempfehlung. Diese Werbemitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung und berücksichtigt weder die Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen, noch unterliegt sie dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.