Künstliche Intelligenz: Schlüsseltechnologie für KMU
02.10.2024
Künstliche Intelligenz (KI), und insbesondere Large Language Models (LLMs), sind dabei, sich zu einem festen Bestandteil der Unternehmenslandschaft zu entwickeln. Diese Technologien sind nicht nur nützlich für die Automatisierung von Prozessen, sondern bieten Unternehmen auch eine Vielzahl an Chancen.
Noch 2018 prognostizierte das Beratungsunternehmen McKinsey, dass KI ein größeres wirtschaftliches Potenzial birgt als die Dampfmaschine zu ihrer Zeit. Die Studie berechnete, dass das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2030 zusätzlich um durchschnittlich 1,2 Prozentpunkte pro Jahr wachsen könnte, was somit den jährlichen Wachstumseffekt der Dampfmaschinen von rund 0,3 Prozentpunkte deutlich übertreffen würde. Als sich dann einige Jahre später Large-Language-Modelle wie ChatGPT wie ein Lauffeur verbreiteten, schien sich die Vorhersage zu bestätigen.
Rasante Entwicklung und Verbreitung von KI
Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz hat sich in den vergangenen Jahren exponentiell beschleunigt. Vor allem seit der Einführung von ChatGPT im Jahr 2020 hat sich die Technologie im Alltag rasant verbreitet. Nur fünf Tage nach dem Start der Anwendung im November 2022 konnte ChatGPT bereits die wichtige 1 Million Nutzer:innen Marke durchbrechen. Facebook brauchte dafür zehn Monate.
Akzeptanz in Unternehmen
Rund 45 Prozent der österreichischen Unternehmen planen in den nächsten fünf Jahren in Künstliche Intelligenz zu investieren. © Adobe Stock
Für Unternehmen zeichnet sich ein ähnliches Bild. In der AI Quick Study 2023 von Delloite gaben noch 81 Prozent der befragen Unternehmensvertreter:innen an, dass die Technologie in ihrem Unternehmen nur eine geringe bis gar keine Rolle spielt. Lediglich ein Jahr später hat sich dieses Bild komplett gedreht – so ziehen mittlerweile 76 Prozent der Befragten KI für ihren Verantwortungsbereich in Betracht.
In der Praxis zeigt sich jedoch eine Kluft zwischen KMU und größeren Unternehmen. In der Studie der Impact Consulting Group, im Auftrag von Google, geben elf Prozent der befragten Unternehmen in Österreich an mindestens ein KI-Tool im Einsatz zu haben. Im Detail zeigt sich jedoch, dass rund 35 Prozent der österreichischen Großunternehmen KI bereits nutzen, jedoch nur rund zehn Prozent der KMU. Insgesamt zeigt sich die Trendrichtung klar: rund 45 Prozent der österreichischen Unternehmen planen in den nächsten fünf Jahren in Künstliche Intelligenz zu investieren.
Wirtschaftliche Relevanz von KI in Österreich
Die wirtschaftliche Relevanz von KI für den österreichischen Markt kann kaum überschätzt werden. Die Studie der Implement Consulting Group kommt zu dem Schluss dass das österreichische Bruttoinlandsprodukt (BIP) innerhalb der nächsten zehn Jahre um 35 bis 40 Milliarden Euro wachsen könnte, was einem Anstieg von acht Prozent entspricht. Das Potenzial von Künstlicher Intelligenz für die Wertschöpfung ergibt sich in der Studie vor allem durch eine erwartere Effizienzsteigerung von Arbeitskräften um rund 62 Prozent.
Einfluss auf das Konsumentenverhalten
KI verändert auch das Konsumentenverhalten erheblich. So zeigte eine Studie von PwC zwar dass 80 Prozent der Verbraucher:innen sich über die künftigen Entwicklungen von generativer KI Sorgen machen, gleichzeitig aber die Akzeptanz dieser Anwendungen steigt. Rund 55 Prozent der Befragten gaben an, KI bei der Zusammenstellung von Produktinformationen zu vertrauen und 50 Prozent lassen sich von künstlicher Intelligenz Produkte empfehlen. Gerade Chatbots werden von Konsument:innen gut angenommen. So nutzen bereits 44 Prozent der Befragten Chatbots gerne, um Lösungen für ihre Einkaufsprobleme zu erhalten.
Herausforderungen: Regulierung und rechtliche Rahmenbedingungen
Doch mit den neuen Technologien kommen auch wachsende Anforderungen. Das KI-Gesetz (AI-Act) steht vor der Tür. Ab Februar 2025 treten erste Regelungen in Kraft, die Unternehmen verpflichten, KI-Systeme auf ihre ethischen und rechtlichen Auswirkungen zu überprüfen. Unternehmen, die KI nutzen, müssen also nicht nur die technologischen Herausforderungen meistern, sondern auch sicherstellen, dass sie regulatorische Vorgaben erfüllen, um Bußgelder zu vermeiden.
Bis wann KI-Systeme gesetzeskonform betrieben werden müssen, hat die EU anhand unterschiedlicher Fristen geregelt. Die nächsten wichtigen Termine im Überblick:
- Ab dem 2. Februar 2025 dürfen verbotene KI-Systeme nicht mehr im Einsatz sein. Unternehmen müssen ab diesem Zeitpunkt nachweisen können, ihren Angestellten Angebote zum Aufbau von KI-Kompetenz anzubieten.
- Ab dem 2. August 2025 muss General Purpose AI (GPAI) bzw. KI-Systeme mit allgemeinem Verwendungszweck den Anforderungen der KI-Verordnung entsprechen.
- Ab dem 2. August 2026 und 2. August 2027 müssen KI-Systeme mit hohem Risiko, je nach Art des Systems, gesetzeskonform betrieben werden.
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