04.03.2024

Vorarlberger Immobilienmarkt:
Das große Abwarten

Der Vorarlberger Immobilienmarkt hat sich in den letzten 20 Monaten umfassend gewandelt. Die strengeren Eigenmittelvorschriften der KIM-Verordnung, ein deutlich höheres Zinsniveau und der allgemeine Preisanstieg haben 2023 allgemein zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage geführt. Vermehrt kommen nun auch Gebrauchtimmobilien günstiger auf den Markt. „In den meisten Regionen sind leichte Preisbewegungen zu registrieren, vor allem bei hochpreisigen Immobilien und bei preiswerten, gebrauchten Wohnungen und Häusern bis 350.000 Euro. Weder ein nachhaltiger Preisrückgang noch eine deutliche Leitzinssenkung sind vorerst in Sicht“, weiß Christian Hagspiel, Geschäftsführer von s REAL Vorarlberg. Der gerade neu erschienene Immo-Guide, der als Barometer für Immobilienwerte im Ländle gilt und Richtwerte für Gewerbe- und Wohnimmobilien für die wichtigsten Regionen des Landes ausweist, geht für 2024 von leicht rückläufigen Preisen aus. So muss man auch im kommenden Jahr beispielsweise bei gebrauchten, sehr gut ausgestatteten Eigentumswohnungen im Bezirk Dornbirn mit durchschnittlich 4.800 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Regionen entwickeln sich unterschiedlich
Die Analyse der Grundbuchtransaktionen (01 bis 10/2022 gegenüber 01 bis 10/2023) spiegelt die aktuelle Situation wider: Immobilientransaktionen in Vorarlberg sind um -44,4 Prozent gesunken. Das Transaktionsvolumen ist um -47,44 Prozent zurückgegangen. Die Analyse zeigt aber auch deutliche regionale Unterschiede auf.

Während die Transaktionen in den Bezirken Bregenz, Feldkirch und Bludenz ähnlich stark nachgelassen haben, ist der Rückgang der An- und Verkäufe im Bezirk Dornbirn deutlich geringer. Gleichzeitig nahm dort der durchschnittliche Transaktionspreis sogar um rund drei Prozent zu. „Das könnte den Schluss zulassen, dass in und rund um die Stadt Dornbirn vermehrt Immobilien im Luxussegment die Besitzer wechselten“, erklärt Hagspiel. Ganz anders die Situation im Bezirk Bludenz, wo das Transaktionsvolumen (-64,44 %) und der durchschnittliche Transaktionspreis
(-33,23 %) überdurchschnittlich abnahmen, offensichtlich 2023 also weniger hochpreisige Immobilien auf den Markt kamen.

Langsame Entscheidungen
Abwarten heißt es aber bei den Verkäufern: Wechselten früher Objekte innerhalb weniger Wochen die Besitzer, beträgt heute die durchschnittliche Vermarktungsdauer sechs Monate und mehr. „Wir beobachten außerdem vermehrt, dass nur verkauft wird, wenn verkauft werden muss. Das gilt vor allem für ältere, kleinere Wohnungen und kleinere Grundstücke bis 400 Quadratmeter. Da hat sich auch nichts im Preis verändert“, so der s REAL-Geschäftsführer: “Abwartend zeigen sich aber auch die Bauträger, die aktuell meist nur noch bei echten ‚Sahnestückchen‘ zuschlagen.“

Markterholung
Martina Hirsch, Geschäftsführerin s REAL und zweite Geschäftsführerin der s REAL Vorarlberg geht davon aus, dass sich der Immobilienmarkt 2024 wieder einigermaßen normalisieren wird: „Menschen passen sich meist recht schnell den Gegebenheiten an und werden auch 2024 Möglichkeiten zum Eigentumserwerb finden. Insgesamt ist die aktuelle Situation für Suchende sogar recht vorteilhaft, denn sie können sich ruhig auf dem Markt umsehen, ohne vorschnelle Entscheidungen treffen zu müssen.“

Serviceangebot ausgeweitet
Der neu erschienene Immo-Guide richtet sich an Rechtsanwälte, Notare, Treuhänder und interessierte Privatpersonen und steht digital auf den Websites aller Vorarlberger Sparkassen sowie auf Ländleimmo zum Download zur Verfügung. Über Detailwissen zu den regionalen Gegebenheiten verfügen die erfahrenen Immobilienfachberater von s REAL. Mit my-sreal.at steht bereits seit mehr als einem Jahr ein ganz neuartiges Online-Immobilienportal zur Verfügung, mit dem der Marktwert einer Immobilie berechnet werden kann, umfassende Marktanalysen bereitstehen oder der direkte Chat mit Maklern möglich ist.

 

Kontakt: Sparkassen REAL Vorarlberg, 6850 Dornbirn, Sparkassenplatz 1, Tel.: 05 0100 - 26548