23.10.2023

Weltspartage vom 27. – 31.10.2023

So spart Vorarlberg 2023

Die Weltspartage stehen vor der Tür. Nachdem Sparbücher in Zeiten niedriger Zinsen sukzessive an Beliebtheit verloren haben, führen nun die jüngsten Zinsanhebungen zum Comeback des Sparklassikers. Das zeigt eine repräsentative IMAS-Umfrage von Erste Bank und Sparkasse anlässlich der Weltspartage vom 27. bis 31. Oktober.

Sparen hat in Vorarlberg in den letzten Jahren wieder einen sehr hohen Stellenwert bekommen: Aktuell geben 84 Prozent an, dass für sie Geld beiseitezulegen „sehr wichtig“ oder „ziemlich wichtig“ ist. Das zeigt sich auch am durchschnittlichen monatlichen Sparbetrag, der – nach dem Ausnahme-Jahr 2021 mit 338 Euro – konstant bei 321 Euro liegt. „Offensichtlich haben sich viele von uns während der Pandemie daran gewöhnt, soviel wie möglich auf die Seite zu legen. Betrachtet man die letzten zehn Jahre, so ist der durchschnittliche Sparbetrag in Vorarlberg sogar um rund 61Prozent angestiegen“, ordnet Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, die Umfrageergebnisse ein: „Der hohe Durchschnittsbetrag täuscht allerdings darüber hinweg, dass aufgrund der allgemeinen Teuerung heute ganze zehn Prozent überhaupt nicht mehr sparen beziehungsweise sparen können. 2021 waren das nur vier Prozent.“

Dass viele in Vorarlberg gerne mehr vorsorgen würden, zeigt sich im dramatischen Verlust der Zufriedenheit mit dem Sparbetrag: Waren 2021 noch 65 Prozent der Befragten „sehr zufrieden“ oder „ziemlich zufrieden“, sind es jetzt nur mehr 43 Prozent (-22 PP). Das Ländle, einst österreichischer Spar-Champion, liegt mit seinem durchschnittlichen Sparbetrag im Bundesländervergleich heute nur mehr knapp über dem Durchschnitt von 307 Euro pro Monat.

Sparklassiker im Aufwind
Noch mehr als in den vergangenen Jahren steht heuer bei den Sparmotiven der „Notgroschen“, der für unerwartete Ausgaben vorbereitet, im Vordergrund (76%, +9 PP). 65 Prozent (+7 PP) legen zur finanziellen Absicherung und Vorsorge fürs Alter Geld beiseite und 59 Prozent (+9 PP), um sich zukünftig einen Urlaub, ein Haus, eine Wohnung oder anderweitige Konsumgüter leisten zu können. Nur 8 Prozent (-4 PP) sparen ohne bestimmten Grund.

2023 feiert das Sparbuch beziehungsweise das zeitgemäße Sparkonto ein kleines Comeback, nachdem es jahrelang aufgrund des Niedrigzinsumfelds an Beliebtheit verloren hat. 78 Prozent der Vorarlberger (+9 PP) nutzen das Sparbuch als kurzfristig verfügbare Reserve. „Unsere Kundinnen und Kunden haben schon begonnen, aktiv Geld umzuschichten. Sie profitieren am Sparkonto von den gestiegenen Zinsen“, so Jäger. Dennoch gibt in der Studie immer noch jeder Zweite (48 %) an, sein Geld unverzinst am Girokonto liegen zu lassen: „Nach dem langen Zinstief haben sich viele wohl noch nicht daran gewöhnt, dass Sparen wieder interessant geworden ist“, merkt der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen an. Dass sich für den Bausparvertrag 2023 deutlich weniger entscheiden als noch im Vorjahr (45 %; -7 PP), ist für Martin Jäger wenig begründet: „Möglicherweise schreckt die längere Bindungsdauer beim Bausparvertrag ab. Dabei bietet Bausparen nach wie vor unschlagbare Vorteile, vor allem dann, wenn man plant, Wohneigentum zu schaffen.“

Veranlagung weiterhin gefragt
Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds hingegen haben im Jahresvergleich nur etwas an Beliebtheit eingebüßt (28%; -4 PP). Dennoch sind auch im geänderten Zinsumfeld weiterhin jene Ansparprodukte gefragt, die während der Nullzinsphase Rendite brachten. Als Gründe für die positive Einstellung nennen 70 Prozent der Befragten in Österreich vor allem deren Eignung als Ergänzung zum Sparbuch. „Eine breit aufgestellte und langfristig ausgerichtete Veranlagungsstrategie, die sowohl Sparbuch als auch Wertpapiere berücksichtigt, minimiert das Risiko und hat deshalb Erfolgspotenzial“, bekräftigt Martin Jäger. Diese Vorgehensweise kommt auch dem Sicherheitsbedürfnis der Vorarlberger entgegen, die sich überwiegend (79 %) als „sehr sicherheitsbetont“ beziehungsweise „sicherheitsbetont“ beschreiben. Wenig überraschend outet sich fast ein Viertel der Generation Z (23 %) – die 15- bis 26-Jährigen – als „sehr risikobetont“ oder „risikobetont“ (Basis: Österreich). Es liegt deshalb die Vermutung nahe, dass die auch in Vorarlberg zunehmende Beliebtheit von risikoreichen Veranlagungen in Kryptowährungen (7 %; +6 PP) auf ihr Konto geht.

Zur Studie: Sparstudie 2023 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen. IMAS INTERNATIONAL hat 1.800 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren) jeweils zur Hälfte mittels Online-Interview sowie Telefon befragt. Die Befragung fand von 22.Mai bis 14. Juni 2023 statt.