Sparbuch beliebt, aber nicht mehr ganz zeitgemäß

Studienpräsentation, 15. Oktober 2019

Geld zur Seite zu legen, ist für 81 Prozent in Vorarlberg „sehr wichtig“ oder „ziemlich wichtig“. Obwohl der Trend nach einem Tief im Jahr 2016 wieder ansteigt und Sparen wieder an Bedeutung gewinnt, liegt die tatsächliche Sparquote in Österreich deutlich niedriger. Während 2009 noch 11,4 Prozent vom frei verfügbaren Einkommen gespart wurden, liegt der Wert heute bei 7,4 Prozent. Im Durchschnitt geben Herr und Frau Vorarlberger im Rahmen der repräsentativen IMAS-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen an, dass sie rund 264 Euro monatlich sparen können. Dieser Betrag liegt zwar immer noch über dem österreichischen Durchschnitt, ist aber im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. „Sparen hat in Vorarlberg eine lange Tradition. Ganz offensichtlich scheinen aber Löhne und Gehälter weniger schnell als die realen Lebenshaltungskosten und insbesondere die Wohn-/Immobilienpreise zu wachsen, sodass beim Sparbetrag ein gewisser Plafond erreicht ist“, zieht Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen ein Fazit aus der Studie. Das könnte auch der Grund sein, weshalb die Zufriedenheit mit dem ersparten Betrag im Ländle am unteren Ende der Österreich-Skala liegt.

Das Sparbuch für den Notgroschen
Die Sparmotive sind bei den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern weitgehend unverändert: Der Notgroschen ist und bleibt seit zehn Jahren die Nummer eins mit 83 Prozent (-1). Ein tendenzieller Rückgang ist allerdings beim Thema Altersvorsorge zu beobachten (42 %; 2009: 47%). „Angesichts der steigenden Lebenserwartung ist das keine gute Entwicklung“, meint Werner Böhler. Lieber scheint man in Vorarlberg im Hier und Jetzt leben zu wollen und spart gerne auch für Urlaubsreisen (31; +4).

Die ungebrochene Vorliebe zum Sparbuch könnte ebenfalls ein Grund sein, warum 2019 in Vorarlberg weniger Geld zum Sparen vorhanden ist. Denn Sparbuch (77 %), Bausparer (60%) und Sparen am Girokonto (46 %) bleiben die beliebtesten Anlageformen im Ländle. Laut Österreichischer Nationalbank liegen bei den heimischen Banken über 260 Milliarden Euro auf gering verzinsten Produkten – um 27 Prozent mehr als noch 2009. „Hätten die Österreicherinnen und Österreicher in den letzten fünf Jahren nur zehn Prozent davon nicht aufs Sparbuch sondern in Aktien veranlagt, hätten sie sieben Milliarden Euro an zusätzlichen Erträgen erwirtschaften können“, rechnet Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen vor. Aufgrund der geringen Einlagen-Zinsen und der in manchen Jahren hohen Inflation verlieren die Österreicherinnen und Österreich seit 2015 (nach Abzug der Inflation) 14,7 Milliarden Euro an Kaufkraft. Das ist eine negative Rendite von durchschnittlich -1,6 Prozent pro Jahr. „Da könnte man durch
eine Abschaffung oder zumindest Reduktion der Wertpapier-KESt sicher Anreize schaffen, damit sich das ändert und mehr Menschen mit Wertpapieren langfristig vorsorgen“,
fordert Böhler. „Das Sparbuch eignet sich besonders in diesem Zinsumfeld nur mehr als kurzfristige Liquiditätsreserve.“

Das scheint grundsätzlich auch in der Bevölkerung angekommen. 58 Prozent der Befragten in Vorarlberg finden das Sparbuch nicht mehr zeitgemäß. Spontan nennen 30 Prozent Aktien, 26 Prozent den Bausparvertrag und 26 Prozent Investmentfonds als gute Alternative zum Sparbuch. Mit einer Aufzählung möglicher Varianten konfrontiert, setzen die Befragten mehr auf die Klassiker: Bausparen (78 %), Immobilien (76 %) und Investmentfonds (60 %). „Das ist keine Überraschung, denn in Vorarlberg geht man lieber auf Nummer Sicher“, weiß der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. So geben 86 Prozent der Befragten an, lieber eine niedrigere Rendite in Kauf nehmen zu wollen, als Verluste zu erleiden. Sicherheit schätzen die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auch beim Anbieter. „Vermögensanlage ist Vertrauenssache. Deshalb wählt man im Ländle am liebsten eine Bank als Partner, wenn man Geld investieren möchte“, betont Werner Böhler. Das Vorurteil, dass Geldanlage nur mit großen Beträgen möglich ist, entkräftet der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen: „Unsere Kundinnen und Kunden sind immer wieder überrascht, dass sie bereits mit 50 bis 80 Euro pro Monat mit einem Fondsplan einsteigen können. Hier erwirbt man monatlich Anteile an einem oder mehreren Investmentfonds seiner Wahl. Für Fondspläne spricht außerdem ihre Flexibilität. Wenn es finanziell knapp wird, weil die Familienplanung oder eine zusätzliche Ausbildung ansteht, kann die Veranlagung reduziert oder komplett ausgesetzt werden. Einlagegarantien wie bei Sparbüchern gibt es beim Fondsplan allerdings nicht. Bei einer Behaltefrist ab fünf Jahren sollten sich die Kursschwankungen jedoch in etwa ausgleichen.“

Hinweis: Die Weltspartage finden in diesem Jahr zwischen 28. und 31. Oktober in allen Filialen der Sparkassen statt.

Geld zur Seite zu legen, ist für 81 Prozent in Vorarlberg „sehr wichtig“ oder „ziemlich wichtig“. Obwohl der Trend nach einem Tief im Jahr 2016 wieder ansteigt und Sparen wieder an Bedeutung gewinnt, liegt die tatsächliche Sparquote in Österreich deutlich niedriger. Während 2009 noch 11,4 Prozent vom frei verfügbaren Einkommen gespart wurden, liegt der Wert heute bei 7,4 Prozent. Im Durchschnitt geben Herr und Frau Vorarlberger im Rahmen der repräsentativen IMAS-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen an, dass sie rund 264 Euro monatlich sparen können. Dieser Betrag liegt zwar immer noch über dem österreichischen Durchschnitt, ist aber im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. „Sparen hat in Vorarlberg eine lange Tradition. Ganz offensichtlich scheinen aber Löhne und Gehälter weniger schnell als die realen Lebenshaltungskosten und insbesondere die Wohn-/Immobilienpreise zu wachsen, sodass beim Sparbetrag ein gewisser Plafond erreicht ist“, zieht Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen ein Fazit aus der Studie. Das könnte auch der Grund sein, weshalb die Zufriedenheit mit dem ersparten Betrag im Ländle am unteren Ende der Österreich-Skala liegt.

Das Sparbuch für den Notgroschen
Die Sparmotive sind bei den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern weitgehend unverändert: Der Notgroschen ist und bleibt seit zehn Jahren die Nummer eins mit 83 Prozent (-1). Ein tendenzieller Rückgang ist allerdings beim Thema Altersvorsorge zu beobachten (42 %; 2009: 47%). „Angesichts der steigenden Lebenserwartung ist das keine gute Entwicklung“, meint Werner Böhler. Lieber scheint man in Vorarlberg im Hier und Jetzt leben zu wollen und spart gerne auch für Urlaubsreisen (31; +4).

Die ungebrochene Vorliebe zum Sparbuch könnte ebenfalls ein Grund sein, warum 2019 in Vorarlberg weniger Geld zum Sparen vorhanden ist. Denn Sparbuch (77 %), Bausparer (60%) und Sparen am Girokonto (46 %) bleiben die beliebtesten Anlageformen im Ländle. Laut Österreichischer Nationalbank liegen bei den heimischen Banken über 260 Milliarden Euro auf gering verzinsten Produkten – um 27 Prozent mehr als noch 2009. „Hätten die Österreicherinnen und Österreicher in den letzten fünf Jahren nur zehn Prozent davon nicht aufs Sparbuch sondern in Aktien veranlagt, hätten sie sieben Milliarden Euro an zusätzlichen Erträgen erwirtschaften können“, rechnet Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen vor. Aufgrund der geringen Einlagen-Zinsen und der in manchen Jahren hohen Inflation verlieren die Österreicherinnen und Österreich seit 2015 (nach Abzug der Inflation) 14,7 Milliarden Euro an Kaufkraft. Das ist eine negative Rendite von durchschnittlich -1,6 Prozent pro Jahr. „Da könnte man durch
eine Abschaffung oder zumindest Reduktion der Wertpapier-KESt sicher Anreize schaffen, damit sich das ändert und mehr Menschen mit Wertpapieren langfristig vorsorgen“,
fordert Böhler. „Das Sparbuch eignet sich besonders in diesem Zinsumfeld nur mehr als kurzfristige Liquiditätsreserve.“

Das scheint grundsätzlich auch in der Bevölkerung angekommen. 58 Prozent der Befragten in Vorarlberg finden das Sparbuch nicht mehr zeitgemäß. Spontan nennen 30 Prozent Aktien, 26 Prozent den Bausparvertrag und 26 Prozent Investmentfonds als gute Alternative zum Sparbuch. Mit einer Aufzählung möglicher Varianten konfrontiert, setzen die Befragten mehr auf die Klassiker: Bausparen (78 %), Immobilien (76 %) und Investmentfonds (60 %). „Das ist keine Überraschung, denn in Vorarlberg geht man lieber auf Nummer Sicher“, weiß der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. So geben 86 Prozent der Befragten an, lieber eine niedrigere Rendite in Kauf nehmen zu wollen, als Verluste zu erleiden. Sicherheit schätzen die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auch beim Anbieter. „Vermögensanlage ist Vertrauenssache. Deshalb wählt man im Ländle am liebsten eine Bank als Partner, wenn man Geld investieren möchte“, betont Werner Böhler. Das Vorurteil, dass Geldanlage nur mit großen Beträgen möglich ist, entkräftet der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen: „Unsere Kundinnen und Kunden sind immer wieder überrascht, dass sie bereits mit 50 bis 80 Euro pro Monat mit einem Fondsplan einsteigen können. Hier erwirbt man monatlich Anteile an einem oder mehreren Investmentfonds seiner Wahl. Für Fondspläne spricht außerdem ihre Flexibilität. Wenn es finanziell knapp wird, weil die Familienplanung oder eine zusätzliche Ausbildung ansteht, kann die Veranlagung reduziert oder komplett ausgesetzt werden. Einlagegarantien wie bei Sparbüchern gibt es beim Fondsplan allerdings nicht. Bei einer Behaltefrist ab fünf Jahren sollten sich die Kursschwankungen jedoch in etwa ausgleichen.“

Hinweis: Die Weltspartage finden in diesem Jahr zwischen 28. und 31. Oktober in allen Filialen der Sparkassen statt.