Vorarlberger geben monatlich 136 Euro für Vorsorge aus

Repräsentative IMAS-Studie zu Vorsorgebewusstsein und Vorsorgeverhalten

  • Zukunftsängste steigern Vorsorgebedürfnis
  • Finanzielle Vorsorge für 89% von großer Bedeutung
  • Sicherheit wichtiger als Rendite

Gesellschaftlicher Wandel und Zukunftsängste
Vorarlbergerinnen und Vorarlberg sehen ganz allgemein mit gemischten Gefühlen in die Zukunft: 25% blicken mit Skepsis, 24 % sogar mit Sorge auf den Zeitraum der nächsten zehn Jahre. Der Grund dafür liegt unter anderem darin, dass man mit dem als zu schnell empfundenen Wandel der Gesellschaft kaum mehr Schritt halten kann: Fortschritt in Technik und Wissenschaft, die Nutzung von Smartphones und Tablets. sowie die Kommunikation über Social Media beschleunigen das Alltagsleben enorm. Hinzu kommt mangelndes Vertrauen in die künftige gesetzliche Pension: Mehr als drei Viertel (79 %) der Befragten in Vorarlberg glauben nicht mehr daran, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Pensionierung alleine mit der staatlichen Pension ihren Lebensstandard halten werden können.

Pension, Gesundheit und Familie als zentrale Vorsorgethemen
Für mittlerweile neun von zehn Befragten in Vorarlberg ist die finanzielle Vorsorge wichtig (89 %), für deutlich mehr als die Hälfte sogar sehr wichtig (58 %). Denn knapp zwei Drittel der Befragten (63 %) stimmen der Aussage sehr stark zu, dass die private Vorsorge immer wichtiger wird, da der Staat – ihrer Meinung nach – seine Pensionsleistungen in Zukunft weiter reduzieren wird. Kaum jemand ist hier vom Gegenteil überzeugt. Klar wird durch die Studie auch, welche Vorsorgethemen die Menschen bewegen: Die Vorsorge für das Alter, die eigene Gesundheit und die finanzielle Absicherung der Familie. 76 % der Befragten in Vorarlberg sorgen für ihre Pension vor, was deutlich über dem Österreichschnitt von 68 % liegt. Des Weiteren spielt für zwei Drittel (68 %) die Gesundheitsvorsorge eine besonders wichtige Rolle. „Die Studie bestätigt, dass in der Gesellschaft ein erhöhtes Absicherungsbedürfnis besteht und private Vorsorge immer wichtiger wird. Für uns als erfolgreicher Lebens- und Bankenversicherer ein klares Signal, Produkte und Serviceleistungen den aktuellen Lebensumständen anzupassen und die Nähe zum Kunden noch mehr in den Fokus zu rücken. Denn jede abgeschlossene Versicherung ist schließlich ein individuelles Sicherheitsversprechen – oftmals über viele Jahrzehnte“, sagt dazu Manfred Bartalszky, Vorstandsdirektor der s Versicherung.

Neun von zehn im Ländle sorgen bereits vor
95 % der befragten Vorarlbergerinnen und Vorarlberger geben an, zumindest ein Vorsorgeprodukt zu besitzen, für das sie durchschnittlich 136 Euro pro Monat ausgeben. Entsprechend dem starken Sicherheitsbedürfnis der Gesellschaft haben 55 % eine private Unfallversicherung und weitere 51% geben an, ein Sparbuch bzw. eine Sparkarte zu besitzen. Es folgen beinahe gleichauf der Bausparvertrag und die klassische Lebensversicherung mit 47 % bzw. 45 %. Vorsorge durch Immobilienbesitz ist in Vorarlberg für ein Drittel der Befragten (34 %) ein Thema. Danach nennt rund ein Viertel der Befragten die private Zusatzpension sowie eine Firmenpension (je 28%) als ein für sich geeignetes Vorsorgeprodukt. Mit jeweils 27 % folgen die Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung und die private Krankenversicherung. Immerhin noch 24 % besitzen eine fondsgebunden Lebensversicherung und 21% Wertpapiere. Im vieldiskutierten Bereich der privaten Pflegeversicherung zeigt sich auch in Vorarlberg mit 3% Nennungen ein noch deutlich unterentwickeltes Vorsorgebewusstsein.

Bank ist erster Ansprechpartner bei finanzieller Absicherung
Gerade vor dem Hintergrund eines sich ständig beschleunigenden Alltags gewinnt der persönliche Kontakt bei der Informationsbeschaffung zu Vorsorgeprodukten eine noch stärkere Bedeutung. Für 60 % der Befragten ist die Bank bzw. die Versicherung als verlässlicher Ansprechpartner für finanzielle Angelegenheiten sehr wichtig. „Gerade die
finanzielle Altersvorsorge ist so individuell und vielseitig, dass man sie mit einem Profi gemeinsam planen sollte“,
meint Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. Als Anbieter konkreter Hilfestellungen und Services sehen immerhin 34 % der Befragten in Vorarlberg die Bank bzw. die Versicherung. Jeder Fünfte (20 %) schätzt eine gute Erreichbarkeit seiner Finanzpartner über unterschiedlichste Kanäle.

Sicherheit geht vor Rendite
Sieht man sich das tatsächliche Anlageverhalten genauer an, zeigt sich, dass den Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern bei der Veranlagung von Geld ganz klar Sicherheit vor Rendite geht. Bei der Wahl zwischen diesen beiden Faktoren sprechen sich 57 % für Sicherheit aus. 30 % präferieren eine ausgewogene Veranlagung und nur eine Minderheit von 9 % setzt eher auf eine hohe bzw. höchstmögliche Rendite: Bei der Frage, was den Österreicherinnen und Österreichern bei der Veranlagung wichtig ist, landet die Forderung nach Transparenz/Verständlichkeit des Produktes mit 31% abgeschlagen auf dem letzten Platz. Etwas wichtiger sind den Befragten in Vorarlberg die Flexibilität bzw. die Zinsen (je 35 %), eine gute Beratung mit 44 %, die Kapitalgarantie (45 %) sowie kein bzw. ein geringes Veranlagungsrisiko als wichtigstes Argument mit 47 %. „Diversifikation ist das Wichtigste bei der Vorsorge. Man sollte niemals alles auf eine Karte setzen“, so Böhler. Bei einem EZB-Leitzins von 0 % ist der Kaufkraftverlust (Österreich 2017: W Inflation aktuell 2,1 %) beim klassischen Sparen allgegenwärtig. „Neben den liquiden Mitteln, die man für Notfälle des Alltags braucht, sollte man sich mit seinem Berater eine langfristige Strategie überlegen, um zumindest die Inflation auszugleichen“, betont der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen.

Zur Studie: s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen beauftragten das Marktforschungsinstitut IMAS mit einer Online-Befragung zum Thema „Vorsorgebewusstsein & Vorsorgeverhalten“. Im Jahr 2017 beantworteten 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren Fragen zu finanziellen Vorsorgethemen und -produkten sowie zum Thema gesellschaftlicher Wandel und dessen Auswirkungen auf das Vorsorgeverhalten. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16.