Sparkassen-Tipps für Eltern: Das erste eigene Konto

 

Ein modernes Leben ohne Girokonto ist heute gar nicht mehr vorstellbar. Löhne bzw. Gehälter sowie staatliche Leistungen werden so ausbezahlt, laufende Kosten direkt vom Konto abgebucht. Viele Zahlungen gehen überhaupt nur mehr bargeldlos über die Bühne. „Damit junge Menschen auch finanziell mündig werden können, ist es wichtig, dass sie möglichst früh den Umgang mit bargeldlosem Zahlungsverkehr üben“, ist Anton Steinberger, Vorarlberger Sparkassen, überzeugt. So können Kinder und Jugendliche lernen, wie Überweisungen und Online-Banking funktionieren und wie wichtig Sorgfalt und Sicherheit im Internet sind – besonders wenn es um das eigene Geld geht. Doch ab welchem Alter ist ein Jugendkonto empfehlenswert? Wie gelingt ein guter Einstieg ins Finanzleben? Die folgenden Tipps geben Antwort auf die wichtigsten Fragen:

Ab wann können Kinder in den bargeldlosen Zahlungsverkehr einsteigen?
„Der richtige Zeitpunkt für das erste Bankkonto der eigenen Kinder liegt im Ermessen der Eltern. Die regelmäßige Überweisung des Taschengelds ab dem zehnten Lebensjahr oder der erste eigene Lohn bieten sich durchaus als passende Gelegenheiten fürs erste eigene Konto an“, so Vorstandsdirektor Steinberger: „Die Sparkassen bieten mit dem spark7 Konto ein kostenloses Konto für 10 bis 19-Jährige.“ Von 10 bis 13 Jahren ist die Eröffnung nur mit einem gesetzlichen Vertreter, ab 14 Jahren auch alleine möglich.

Wieviel kostet ein Jugendkonto?
Grundsätzlichhandelt es sich bei Jugendkonten um kostenlose Girokonten auf Guthabenbasis. Für unterschiedliche Dienstleistungen wie beispielsweise Überweisungen, Geldbehebungen etc. fallen manchmal Gebühren an. Banken bieten außerdem unterschiedliche Geschenke bei der Eröffnung sowie zusätzliche Services und Vorteile. Steinberger empfiehlt: „Verschaffen Sie sich gemeinsam mit ihrem Kind einen Überblick über die unterschiedlichen Angebote.“ 

Darf mein Kind das Konto auch überziehen?
Von einem Jugendkonto kann nur so viel Geld abgehoben werden, wie auch gutgebucht ist. Überzogen darf aber nicht werden, damit keine Schulden entstehen. Diese Einschränkung hilft den jungen Kontoinhabern von Anfang an umsichtig mit dem eigenen Geld umzugehen.

Worauf kommt es beim bargeldlosen Zahlungsverkehr an?
Wurden 2016 noch 484 Millionen Transaktionen mit Bankomatkarten österreichweit verzeichnet, waren es 2017 bereits 550 Millionen – Tendenz steigend. „Die Kinder beobachten bereits von klein auf sehr genau, dass die Eltern vermehrt mit Bankomatkarten zahlen. Dass das Geld aber nicht einfach so aus dem Bankomat kommt, muss Kindern bewusst gemacht werden“, so der Vertreter der Vorarlberger Sparkassen: „Außerdem will ein sorgsamer Umgang mit Karte und Code von Beginn an gelernt sein.“ Dazu gehört auch das Wissen, dass die Karte bei Verlust sofort gesperrt beziehungsweise im Falle eines Diebstahls bei der Polizei angezeigt werden muss.

Können Eltern über die Konten ihrer Kinder verfügen?
Vor dem 14. Geburtstag eines Kindes ist die Eröffnung eines Jugendkontos nur mit einem gesetzlichen Vertreter möglich. Somit ist dieser auch verfügungsberechtigt und kann zum Beispiel ein Limit für die Bargeldbehebung festlegen.

Wie funktioniert effiziente Ausgabenplanung?
Kontoauszüge sind ein wesentliches Hilfsmittel, damit das eigene Geld nicht durch die Finger rinnt. Zwar hat die Papierform heute weitgehend ausgedient, mit einem Zugang zum Online-Banking über Smartphone-Apps, PC oder Tablet lassen sich Kontobewegungen aber detailliert nachvollziehen. Eltern sollten mit ihren Kindern üben, diese Kontoübersicht korrekt zu lesen. „Besprechen Sie die Kontoein- und -ausgänge mit Ihrem Nachwuchs auch an Hand Ihres eigenen Kontos. Auf diese Weise wird deutlich, dass die Ausgaben für Wohnraum, Energie, Versicherungen sowie allgemeine Lebenshaltungskosten einen Großteil der Gesamteinkünfte ausmachen“, so Anton Steinberger. spark7-Kontoinhaber können entweder in einer Sparkassenfiliale den Kontoauszug ausdrucken oder im digitalen Banking George jederzeit in ihr Jugendkonto einsteigen. Der in George integrierte Finanz-Manager analysiert und kategorisiert Einnahmen und Ausgaben automatisch. Sogenannte Watchdogs informieren über wichtige Ereignisse zu Ein- und Ausgängen oder Transaktionen mit bestimmten Parametern wie Betrag, Sender bzw. Empfänger.

Wie lange kann ein Jugendkonto benützt werden?
Mit dem 18. Geburtstag sind Jugendliche unbeschränkt geschäftsfähig und können selbst Bankgeschäfte und Verträge abschließen. Häufig wandeln Banken die Jugendkonten automatisch zum Stichtag in Girokonten um. Dabei wird die Verfügung des gesetzlichen Vertreters gelöscht. „Behalten Sie sich diesen Stichtag im Hinterkopf, denn ab diesem Zeitpunkt sind Kontoüberziehungen möglich“, rät Vorstandsdirektor Steinberger. Die Vorarlberger Sparkassen informieren vorsorglich alle spark7-Kontoinhaber sowie deren gesetzliche Vertreter schriftlich vor der Umstellung.

Gibt es Kreditkarten zu Jugendkonten?
Kinder und Jugendliche sind laut Gesetz noch nicht kreditfähig, weshalb auch keine Kreditkarten ausgegeben werden dürfen. „Kinder und Jugendliche tappen noch viel leichter als Erwachsene in die Schuldenfalle. Um aber auch den Umgang mit einer Kreditkarte erfahren zu können, bieten die Sparkassen Prepaid-Karten auf Guthabenbasis. Darauf können Eltern einen bestimmten Betrag einzahlen, über den das Kind dann selbst verfügen kann“, informiert der Sparkassen-Vertreter. Online oder im Geschäft wird dann – wie bei den herkömmlichen Karten – mit Unterschrift bzw. Code bezahlt bis der aufgeladene Betrag verbraucht ist. Es besteht keine Überziehungsmöglichkeit. Darüber hinaus eignen sich Prepaid-Karten besonders dann gut, wenn Jugendliche ohne ihre Eltern verreisen. Prepaid Karten der Sparkassengruppe können in George oder mit der CardControl App auch von unterwegs rasch und bequem aufgeladen und bei Verlust oder Diebstahl jederzeit gesperrt werden.

Eltern sollten ihren Kindern von klein auf den richtigen Umgang mit Geld vermitteln – und das in altersgerechter Art und Weise. Während die Kleinen in den ersten Lebensjahren Geld als Tauschmittel verstehen lernen, sind sie ab dem sechsten Lebensjahr in der Lage, Sinn und Ziel des Sparens zu begreifen, Bedürfnisse einzuschätzen sowie kritisches Konsumdenken zu entwickeln. Im Teenageralter stehen dann vor allem der Zusammenhang von Geld und Arbeitsleistung und der selbständige Umgang mit den eigenen Euros am Lernprogramm. Neben der elterlichen Gelderziehung nehmen sich auch öffentliche Einrichtungen der Bedeutung von Finanzen für die persönliche Lebensplanung an. Ein Ort der innovativen Vermittlung von finanziellem Wissen ist beispielsweise der ERSTE Financial Life Park in Wien, kurz FLiP genannt. Bei interaktiven Führungen erleben die Besucher, welche Auswirkungen finanzielle Entscheidungen auf die persönliche Zukunft haben.