Vorsorgestudie Vorarlberg 2024:

Vorsorgebewusstsein in bewegten Zeiten 

Manfred Bartalsky, Vorstand Wiener Städtische

  • Sieben von zehn in Vorarlberg mit aktueller Lebenssituation zufrieden
  • 247 Euro pro Monat für private Vorsorge
  • Sparbuch und Lebensversicherung – Nr. 1 Vorsorgeprodukte
  • Vorsorgestart: Je früher, desto besser

Die letzten Jahre waren von finanziellen Unsicherheiten, gesundheitlichen Ängsten und geopolitischen Unruhen geprägt. In solch bewegten Zeiten neigen Menschen dazu, sich stärker auf sich selbst und ihr unmittelbares Umfeld zu konzentrieren. Ihr Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit nimmt zu. Das ergab eine aktuelle Umfrage von IMAS International, im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische.

Nach den Erwartungen in Bezug auf die kommenden zwölf Monaten gefragt, geben 29 Prozent in Vorarlberg an, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. 43 Prozent zeigen sich skeptisch und 23 Prozent besorgt. Gleichzeitig sind jedoch 69 Prozent mit ihrer aktuellen Lebenssituation „sehr“ bzw. „eher zufrieden“. Damit das auch in Zukunft so bleibt, haben sich fast zwei Drittel (60 %) „Finanzielle Absicherung im Alter“ als Top-1-Lebensziel gesetzt. Dementsprechend groß (91 %; +6 PP zum Österreichschnitt) ist auch die Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge im Ländle. „Die Menschen sind österreichweit trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten bereit, im Schnitt 247 Euro pro Monat in ihre Pensions- und Gesundheitsvorsorge zu investieren. Das ist auch notwendig, denn der Spielraum der staatlichen Budgets wird nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden demographischen Entwicklung immer enger. Aber dank hoher Lohnabschlüsse und einer weiter sinkenden Inflation, sollte der Spielraum für private Vorsorge heuer größer werden“, sagt Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen und auch verantwortlich für den Bankenvertrieb Marke s Versicherung.

Finanzielle Vorsorge wichtig

Die Umfrage ergab weiter, dass neun von zehn Befragten in Vorarlberg davon ausgehen, dass private Vorsorge in den kommenden Jahren noch an Bedeutung zulegen wird. Auf die Frage, weshalb private Vorsorge wichtig ist, wird eine allgemeine Verunsicherung spürbar: 70 Prozent wollen sich gegen einen möglichen Schicksalsschlag absichern und 56 Prozent nennen mangelndes Vertrauen in die staatlichen Systeme als Grund dafür, auch privat vorzusorgen. Knapp die Hälfte (47 %) verschafft sich durch Vorsorge ein starkes Gefühl der Sicherheit. Vorsorge wird für Gesundheit (65 %), die finanzielle Reserve für Krisenfälle (63 %), die Pension (60 %) und Wohnen (57 %) getroffen. Auch die Vorarlberger Sparkassen registrieren in ihren Beratungsgesprächen eine konstant steigende Nachfrage nach Produkten zur finanziellen Vorsorge – egal ob im Gesundheitsbereich oder in der Alternsvorsorge.

Work-Life-Balance mit Konsequenzen

Platz zwei im Ranking der wichtigsten Lebensziele gibt man in Vorarlberg dem Wunsch, „genügend Freizeit zu haben bzw. nicht überlastet zu sein“ (57 %). 41 Prozent der Befragten nehmen wahr, dass Work-Life-Balance besonders jungen Menschen immer wichtiger wird. „Spannend ist aber, dass gleichzeitig knapp drei Viertel im Ländle davon überzeugt sind, dass man es später bereuen könnte, hauptsächlich in Teilzeit oder nicht genügend lang gearbeitet zu haben, weil dann im Alter das Geld fehlt. Hier treten die Themen Kaufkraftverlust bis hin zur Altersarmut zutage, denen viele jüngere Menschen leider noch zu wenig Beachtung schenken“, so Bartalszky.

Vorsorge: Betrag weiter hoch – Klassiker gefragt

Gefragt nach den aktuell genutzten Vorsorgeinstrumenten nennen 56 Prozent das Sparbuch, 36 Prozent die Lebensversicherung und fast ebenso viele das Bausparen (35%). Es folgen Wertpapiere und Aktien, Fondssparpläne, Immobilien und Gold. Mehr als zwei Drittel erachten es als richtig und wichtig, spätestens mit dem ersten Job mit Vorsorgeüberlegungen zu starten. Die Vorarlberger Sparkassen empfehlen die möglichst frühzeitige Auseinandersetzung mit Finanzen und Vorsorge. Sinnvoller kann man nicht in die Zukunft investieren, einen besseren Hebel, um in Zukunft finanziell gut ausgestattet zu sein, gibt es nicht.