Umfrage: Wertpapier-KESt bremst Österreicher bei Geldanlage aus

Laut der aktuellen Spar- und Kreditprognose von INTEGRAL im Auftrag der Erste Bank hält die Wertpapier-Kapitalertragsteuer österreichische Anleger davon ab, in Fonds, Aktien und Anleihen zu investieren. „In Zeiten, in denen klassische Spareinlagen keine Zinsen bringen, sollten auch von staatlicher Seite Maßnahmen ergriffen werden, um Privatanlegern den Weg in Wertpapier-Investments zu erleichtern. Die Kapitalertragsteuer auf Wertpapiere bewirkt aktuell leider das genaue Gegenteil“, hält Mag. Martin Jäger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bregenz fest. 15 Prozent der Österreicher, die noch keine Wertpapiere besitzen, gaben an, Wertpapiere zu kaufen, würde es die 27,5 Prozent Kapitalertragsteuer nicht geben. Außerdem würden 53 Prozent jener Befragten, die bereits Wertpapiere besitzen, ohne KESt verstärkt in Fonds, Aktien und Anleihen investieren.

Finanzierungshöhe steigt an – Sparbuch weiter sehr beliebt
In den vergangenen 12 Monaten stieg die durchschnittliche Kreditsumme um 18 Prozent von 67.500 auf 79.400 Euro an. Um vier Prozentpunkte nahm auch der Anteil jener Personen zu, die eine große Anschaffung planen. 20 Prozent dieser Gruppe gab an, die Investition mit einem Bankkredit oder einem Bauspardarlehen (+5) zu finanzieren. „Bei umfangreichen und langfristigen Investitionsprojekten wie der Anschaffung von Wohnraum ist die Absicherung mit einem Fixzinskredit vorteilhaft. Auch wenn jetzt die Zinsen niedrig sind: Ein Zinsanstieg in der Zukunft könnte Ihr Haushaltsbudget überstrapazieren“, rät Jäger. Vier von fünf Befragten wollen sich große Anschaffungen durch eigene Ersparnisse ermöglichen.¬

Das anhaltend niedrige Zinsniveau scheint weiterhin keine Auswirkungen auf die Attraktivität des Sparbuchs zu haben. Während andere etablierte Anlageformen in ihrer Popularität gleich bleiben (Bausparer: 45 %, ±0) oder sogar rückläufig sind (Lebensversicherung: 33 %, - 5 PP und Pensionsvorsorge: 34%, -2 PP), legt das Sparbuch um 3 Prozentpunkte auf 63 Prozent zu. Alternative Investitionsmöglichkeiten wie Immobilien (19 %, +2) und Gold (17 %, +3) schneiden im Vorjahresvergleich ebenfalls besser ab. Wertpapiere werden weiter konstant von 30 Prozent in Erwägung gezogen. Insgesamt wollen 82 Prozent der Befragten innerhalb der nächsten zwölf Monate Geld veranlagen. Die dafür vorgesehene durchschnittliche Summe steigt von 5.700 auf 6.000 Euro (+5 %).