Fast jeder zweite Österreicher hält Niedrigzinspolitik für falsch -Spar- und Kreditprognose3. Quartal 2016

  • Veranlagung in Immobilien immer beliebter
  • Durchschnittlicher 12-Monatssparbetrag: 6.200 Euro
  • 46% halten Niedrigzinspolitik für falsch

Die Österreicherinnen und Österreicher sind weiterhin in Sparlaune: Laut einer im Auftrag der Erste Bank durchgeführten Integral Studie planen 80 % der Befragten in den kommenden zwölf Monaten eine Geldanlage. Dabei werden weiterhin traditionelle Sparformen bevorzugt: 57 % (-1) parken ihr Geld auf dem Sparbuch, 48 % (±0) setzen auf den Bausparvertrag. Jeder Vierte (25 %) investiert in Wertpapiere. Lebensversicherungen und Pensionsvorsorge erfreuen sich mit 37 % und 33 % unverändert hohen Zuspruch. Den deutlichsten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr können Immobilien verbuchen: 17 % fassen im kommenden Jahr eine Investition in Haus oder Eigentumswohnung ins Auge (+4).

Höhere Sparsumme und mehr Kredite geplant

Trotz Niedrigzinsen planen die Österreicherinnen und Österreicher im Durchschnitt 6.200 Euro zu sparen. Das sind 1.000 Euro mehr als genau vor einem Jahr. „Immerhin denkt ein Viertel daran, auch in Wertpapiere zu investieren. Wer Vermögen aufbauen möchte, hat mit einem Anlagemix aus Sparbuch, Wertpapieren und Versicherungen langfristig gesehen die besten Chancen auf Erträge“, betont Mag. Martin Jäger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bregenz.

Die Sparlust in Österreich macht sich auch in der gesunkenen Investitionsbereitschaft bemerkbar: Während 2015 noch 33 % der Befragten eine große Anschaffung planten, sind es heuer nur mehr 29 % (-4). Finanziert werden sollen Auto, Renovierung & Co 2016 hauptsächlich durch eigene Ersparnisse (81 %). 5% wollen sich privat Geld ausleihen. Mehr als ein Fünftel (21%) möchte die größere Anschaffung mittels Kredit finanzieren (+8). Gestiegen ist auch die Kreditsumme: Die Österreicherinnen und Österreicher planen durchschnittlich 75.200 Euro von der Bank auszuborgen. Das sind 9.500 Euro mehr als im gleichen Quartal des Vorjahrs (+14).

Skepsis gegenüber Niedrigzinsen

Die Niedrigzinspolitik hält nicht vom Sparen ab und sorgt gleichzeitig für  steigendes Interesse am Immobilienkauf. Dennoch meint fast die Hälfte der  Befragten, dass die Niedrigzinspolitik der EZB falsch sei. 34 % finden sie gut.  20 % haben sich dazu noch keine Meinung gebildet. „Wir sehen in den  nächsten drei Jahren bei den kurzfristigen Zinsen auch keine großen Zinssprünge nach oben. Vor allem bei langen Laufzeiten empfehlen wir weiterhin Kredite mit einem Fixzinssatz“, appelliert Jäger. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, dass die langfristigen Zinssätze schon nächstes Jahr leicht steigen. In diesem Fall würden sich auch die Fixzinssätze für neue Kredite erhöhen.